Segeln ist Ihr Traum. Von Ihrem kleinen Boot aus blicken Sie sehnsüchtig auf die Yachten im Hafen – elegant in ihrer aerodynamischen Form oder imposant mit ihren zwei Zwillingsschwimmern.

Sie sind fasziniert von der wunderschönen Segelyacht, die gerade aus dem Hafen segelt – aber was wäre, wenn der Skipper keinen Bootsführerschein hätte?

Segeltraum ohne Führerschein – so geht’s

Tatsächlich ist ein fehlender Bootsführerschein kein Hindernis – solange Sicherheit stets an erster Stelle steht.

Ein Boot ohne Führerschein zu steuern, ist also tatsächlich möglich. Wichtig: Wer ein Motor- oder Segelboot mietet, darf sich nicht einfach für seetüchtig erklären, ohne zuvor die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben – dazu zählt selbstverständlich auch eine entsprechende theoretische und praktische Schulung.

Was gilt gesetzlich für das Führen eines Bootes ohne Führerschein?

In Frankreich sind die gesetzlichen Bestimmungen zum Führen eines Bootes ohne Führerschein klar und relativ einfach – auch wenn sie manchmal vom gesunden Menschenverstand derjenigen abhängen, die sie anwenden.

Daher ist der Bootsführerschein für das Führen aller Sportboote mit einer Motorleistung von mehr als 4,5 kW (6 PS) sowohl auf See als auch auf Binnengewässern vorgeschrieben.
Zur Erinnerung: Auf See liegen die Binnengewässer unterhalb der Basislinie – einer geografischen Grenze, die das Küstengebiet eines Staates wie Frankreich vom offenen Seegebiet trennt. Jenseits dieser Linie beginnt das Hoheitsgewässer. Binnengewässer umfassen alle Süßwasserwege, darunter Flüsse, Seen, Teiche, Kanäle, Bäche usw.

Da ein Boot sowohl mit einem Segel als auch mit einem Motor über 4,5 kW ausgestattet sein kann, definiert das Gesetz es als Segelboot, wenn der Hauptantrieb durch Windkraft erfolgt und der Motor nur eine untergeordnete Rolle spielt – etwa bei Manövern im Hafen.

Das Steuern einer Segelyacht lässt sich nicht einfach improvisieren; ohne Mindestausbildung wäre das äußerst unverantwortlich. Vor dem Kauf oder der Miete einer Segelyacht empfiehlt es sich daher, zunächst eine Segelschule zu besuchen.

So steuern Sie ein Boot ohne Führerschein sicher!

Bevor Sie ein Boot (Segelboot) mieten oder kaufen, um ohne Bootsführerschein zu segeln, sollten Sie unbedingt mindestens eine Grundausbildung absolvieren. Ansonsten wäre das äußerst unverantwortlich.

Damit Ihr Vorhaben gelingt, sollten Sie sich Ihrer Fähigkeiten als Segler bewusst sein: Haben Sie noch nie ein Segelboot betreten oder kennen Sie zwar die Fachbegriffe und den Umgang mit der Ausrüstung, verfügen aber über wenig Praxis? So können Sie Ihre Kenntnisse gezielt eingrenzen.

Nur theoretisches Wissen über ein Segelboot genügt nicht, um sicher segeln zu können. Eine gute Portion Praxis ist unerlässlich. Für eine Ausbildung empfehlen wir Ihnen, sich bei der Fédération Française de Voile (Französischer Segelverband) zu informieren.

Sonderfälle beim Führen eines Bootes ohne Führerschein

Abhängig vom Navigationsplan und bei einer Motorleistung unter 4,5 kW gibt es Sonderfälle, in denen bestimmte Unterlagen notwendig sind oder besondere Anforderungen an das Boot gestellt werden.

⦁ Das Segelboot entmasten:
Die zum DPF (Domaine Public Fluvial, öffentlicher Flussbereich) gehörenden Binnenwasserstraßen wurden größtenteils der VNF (Voies Navigables de France, französische Wasserstraßenbehörde) übertragen (Gesetz Nr. 2012-77 vom 24. Januar 2012). In diesem Fall werden sie als von öffentlichem Interesse für die gewerbliche Schifffahrt anerkannt, und die VNF erlässt per Präfekturbeschluss eine Sonderpolizeiverordnung (RPP), die die Bedingungen für die Schifffahrt auf dem jeweiligen Abschnitt regelt.
Der Bootsführer ist verpflichtet, die RPP zur Kenntnis zu nehmen. Nach deren Kenntnisnahme darf er sein Segelboot auch ohne Führerschein führen – vorausgesetzt, das Boot ist entmastet.

⦁ Eine Bescheinigung (ein Zertifikat) als Fahrerlaubnis erhalten
Auf Binnengewässern mit „geringer hydraulischer Gefährdung“ ist kein Bootsführerschein notwendig, wenn der Schiffsführer eine gültige Bescheinigung (Zertifikat) als Fahrerlaubnis vorweisen kann. Dieses Zertifikat wird vom Charterer (Befrachter) ausgestellt – entweder für die Fahrt mit einem nicht bewohnbaren Wasserfahrzeug von weniger als 5 Metern Länge oder mit einem bewohnbaren Wasserfahrzeug zwischen 5 und 15 Metern Länge.
Das Gleiche gilt für Binnengewässer, die als geschlossene, begrenzte Flächen gelten, in denen Boote nicht dauerhaft auf dem Wasser bleiben können.

⦁ Ausrüstung des Schiffes mit einem UKW-Funkgerät für Entfernungen über 6 Seemeilen
Seit der Überarbeitung der Division 240 ist für die führerscheinfreie Schifffahrt auf Strecken über 6 Seemeilen ein UKW-Funkgerät an Bord vorgeschrieben. Der Bootsführer ohne Führerschein muss für Fahrten in internationalen Gewässern mindestens über das CRR (Certificat Restreint de Radiotéléphonie, eingeschränktes Funkzeugnis) verfügen.
Bitte beachten Sie, dass in einigen europäischen Ländern, wie etwa Kroatien, ein Bootsführerschein erforderlich ist, wenn Sie nicht Eigentümer des Bootes sind.

In Frankreich dürfen Sie ohne Führerschein fahren, wenn Ihr Boot eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt: Entweder verfügt es über keinen Motor mit mehr als 4,5 Kilowatt (6 PS) oder es ist zwar mit einem solchen Motor ausgestattet, wobei jedoch die Segelkraft während der Fahrt die Hauptantriebsquelle bleiben muss.

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