Für das Führen von Booten, die als Segelboote gelten, ist auf See kein Segelschein erforderlich.
Freizeitnavigation auf einem Segelboot – wann ist ein Segelschein erforderlich?
Ob Sie nun mit Ihrer Jolle entlang der Küste segeln, eine 10- bis 15-Meter-Segelyacht an der französischen Küste steuern oder mit einer über 25 Meter langen Yacht ferne Gewässer erkunden – ein Segelschein ist für das Führen von Segelyachten grundsätzlich nicht erforderlich. Ein Segelschein ist nicht erforderlich, wenn Ihr Wasserfahrzeug überwiegend durch Segel angetrieben wird und der Motor lediglich als Hilfsantrieb dient.
Freizeitnavigation auf einem Segelboot mit Hilfsmotor – wann ist ein Segelschein erforderlich?
Der Segelschein oder Sportbootführerschein ist erforderlich, sobald ein Boot über eine Motorleistung von mehr als 4,5 kW (6 PS) verfügt; die Bootslänge ist dabei nur unter bestimmten Voraussetzungen relevant.
In diesen Fällen dient der Segelschein zum Führen von Segelbooten auf See oder auf Binnengewässern (wie Seen, Flüssen und Kanälen), wobei jeweils eine spezifische Erweiterung (Option) für das jeweilige Fahrtgebiet erforderlich ist. Auch zum Führen von Wassermotorrädern (Véhicule Nautique à Moteur, VNM) – etwa Jetskis – ist dieser Führerschein von Nutzen.
Sportbootführerschein mit der Option Küste (Küstenführerschein)
Bewerber, die im Besitz eines Segelscheins für Binnengewässer (Binnenschifffahrtszeugnis) sind, sind vom technischen Teil der Prüfung befreit.
- Navigationsplan: auf eine Entfernung von 6 Seemeilen vom Schutzort begrenzt.
- Motorleistung über 4,5 kW (6 PS).
- Jeder Bewerber muss mindestens 16 Jahre alt sein.
Die Ausbildung findet auf einem Schulboot statt. Dabei werden die praktischen Fähigkeiten des Kandidaten am Steuer etwa zwei Stunden lang geprüft. Die gesamte Ausbildung dauert ungefähr dreieinhalb Stunden. Man kann diese Prüfung nicht als externer Kandidat ablegen.
Die theoretische Ausbildung dauert etwa fünf Stunden. Die Ausbildung wird von einem Ausbilder geleitet, und die Fähigkeiten des Bewerbers werden durch einen Multiple-Choice-Test mit 30 Fragen überprüft.
Bitte beachten Sie, dass die praktische Ausbildung bereits vor Abschluss der theoretischen Ausbildung beginnen kann.
Sportbootführerschein, Option Hochsee (Hochseeschein)
Mit diesem Führerschein sind Sie berechtigt, ein Segelboot auf allen Meeren und Ozeanen zu führen. Der Freizeitkapitän muss keine Abstandsregeln zu Küstengewässern oder anderen Hindernissen beachten und ist auch nicht in der Wahl der Motorleistung seines Segelbootes eingeschränkt.
- Navigationsplan: Meer, Hochsee, Seen, Flüsse, Teiche (geschlossene Gewässer).
- Betroffen sind Boote mit einer Maschinenleistung von mehr als 4,5 Kilowatt – unabhängig von ihrer Größe (Länge).
Die Ausbildung endet mit einer einzigen theoretischen Navigationsprüfung auf einer speziellen Seekarte, die 1,5 Stunden dauert. Dabei handelt es sich um eine festgelegte Seekarte mit der Nummer 9999, die im Jahr 1991 veröffentlicht wurde. Die Prüfung muss unter anderem bestätigen, dass der Kandidat
- eine Seekarte lesen und anwenden kann,
- Strömungs- und Windabweichungen berechnen kann,
- den wahren Kurs bestimmen kann,
- über Kenntnisse elektronischer Navigationshilfen verfügt,
- die Zwölftelregel zur Gezeitenberechnung in Bezug auf seinen Haupthafen anwenden kann
- und umfassende Kenntnisse über die vorgeschriebene Sicherheitsausrüstung für Fahrten außerhalb der 6-Seemeilen-Zone besitzt.
Wer die Prüfung besteht, erhält den Sportbootführerschein mit Hochseeoption, der zum Führen von Segel- und Motorbooten auf hoher See berechtigt.
Segelschein für Sportboote – Erweiterung für große Sportboote auf Binnengewässern
Die Prüfung für den Sportbootführerschein, auch als „Erweiterung für die große Flussschifffahrt“ bezeichnet, richtet sich an Bewerber ab 18 Jahren, die bereits im Besitz eines Sportbootführerscheins für Binnengewässer sind.
- Navigationsplan: Seen, Flüsse, Kanäle.
- Betroffen sind Sportboote mit einer Motorleistung von mehr als 4,5 Kilowatt und einer Länge ab 20 Metern.
Die Ausbildung dauert etwa neun Stunden und vermittelt praxisnahe Kenntnisse, z. B. zum Schutz des Bootes (bei Brand oder Wassereinbruch), zur Sicherheit der Passagiere, zur Handhabung des Bootes (Wartung, häufige Pannen) sowie zum Ablegen und Anlegen bei jeder Wetterlage.
Die Kompetenzen des Bewerbers werden vom Ausbilder während der Ausbildung überprüft, die sowohl auf einem privaten Boot als auch auf einem Schulboot stattfinden kann. Der Segelschein mit Erweiterung für große Sportboote auf Binnengewässern bestätigt die Befähigung des Bewerbers.
Sportbootführerschein: Option Binnengewässer (Flussschifffahrtschein)
Bewerber, die bereits einen Segelschein mit Küstenoption besitzen, sind vom technischen Prüfungsteil befreit.
- Navigationsplan: Seen, Flüsse, Kanäle.
- Betroffene Boote sind Sportboote mit einer Motorleistung von mehr als 4,5 Kilowatt und einer Länge von weniger als 20 Metern sowie neue Boote und Segelboote unter 20 Metern Länge mit einem Motor über 4,5 kW.
Die theoretische Ausbildung endet mit einem Multiple-Choice-Test von 30 Fragen, bei dem höchstens 5 Fehler erlaubt sind. Die praktische Ausbildung findet auf einem Schulboot statt. Die Ausbildung dauert etwa dreieinhalb Stunden, davon zwei Stunden Praxis am Steuer.