Nach Abschluss der theoretischen Ausbildung sollten unerfahrene Bootsfahrer, die noch keinen Bootsführerschein besitzen, erste Segelerfahrungen unter sicheren Bedingungen sammeln. Auf diese Weise erwerben Sie das notwendige Grundwissen sowie grundlegende Verhaltensregeln, um anschließend sicher mit einem Segelboot Ihrer Wahl auf See zu navigieren.

 

Zur Erinnerung: Unter welchen Bedingungen darf man ein Boot ohne Führerschein steuern?

 

Auf See – und allgemein – ist das Führen eines Bootes ohne Führerschein erlaubt, sofern der Motor eine Antriebsleistung von weniger als 4,5 kW (6 PS) aufweist.

 

In Frankreich und auf Binnengewässern ist es gemäß den geltenden Vorschriften erlaubt, ein Flussboot ohne Führerschein zu steuern, sofern dessen Länge 15  Meter nicht überschreitet und die Höchstgeschwindigkeit 12 km/h nicht übersteigt.

Das Flussschiff – Ihr unvergessliches erstes Erlebnis!

 

Das Flussboot, mit dem man auf Binnengewässern wie Flüssen und Kanälen unterwegs ist, ist das erste Boot, das ohne Führerschein gefahren werden darf. Der Canal du Midi, der Rhône-Rhein-Kanal, die Mayenne und die Somme-Bucht laden zu zahlreichen reizvollen „Wasserwanderungen“ ein und begeistern mit wunderschönen Landschaften sowie außergewöhnlichen Entdeckungen. In Frankreich bietet jede Region verschiedene Kreuzfahrten an.

 

Diese Boote, für deren Nutzung kein Führerschein notwendig ist, bieten die Möglichkeit, erste Segelerfahrungen zu sammeln und außergewöhnliche Aufenthalte zu erleben. Da sie Tag und Nacht auf dem Boot leben, erleben die Bootsfahrer das Leben an Bord von Segel- oder Motorbooten, die auf den salzigen Gewässern der Meere und Ozeane unterwegs sind.

 

Flussschiffe sind meist mit Motoren von 30 bis über 100 PS ausgestattet und messen bis zu 15 Meter in der Länge. Die gemütlichen Innenräume ermöglichen ein komfortables Leben an Bord. Die Navigation gestaltet sich einfach, während die Manöver mit lediglich zwei Steuerhebeln ausgeführt werden. Die Geschwindigkeit von etwa 6 km/h sorgt für eine sichere und entspannte Fahrt – auch für unerfahrene Segler.

 

Ein Beispiel für ein Flussboot, das ohne Führerschein gefahren werden darf:

Das Boot „Tarpon“ aus der RECLA-Reihe ist ein Flussboot „made in France“, hergestellt von der Werft CPC in Burgund, das vom Hersteller als „echte Zweitwohnung“ präsentiert wird.

 

Solar-Katamaran – mit Energie vom Süß- aufs Salzwasser!

 

In Südfrankreich im Mittelmeer bietet sich die Anmietung eines Solar-Katamarans als ideale Gelegenheit an, vom Flussboot auf ein Segelboot umzusteigen. Auf diese Weise lernt man die Navigation auf See kennen.

Bitte beachten Sie: Das Solarboot verfügt über einen Elektromotor, der seine Energie ausschließlich aus Sonnenlicht bezieht.

 

Die Anmietung dieses Bootstyps ohne Führerschein umfasst eine etwa einstündige theoretische und praktische Einweisung. Dieses Boot kann ohne Führerschein und ohne lange Einarbeitungszeit eigenständig in See gesteuert werden.

 

Der Einstieg in die Küstenschifffahrt ist möglich – ganz ohne Prüfung, Küstenführerschein oder Befähigungsnachweis. Elektroboote bieten eine sanfte Steuerung und sind leicht zu manövrieren.

 

Beispiel eines Solar-Katamarans ohne Führerscheinpflicht:

Der Katamaran SSR19 2.0 ist ein in Frankreich entwickeltes und hergestelltes Solarboot, das vollständig autonom betrieben wird. Laut Hersteller zählt das Boot zu den „umweltfreundlichsten Booten der Welt“.

 

Segeln, eine Reise in unbekannte Gewässer!

 

Für das Segeln ohne Bootsführerschein an Bord eines Segelbootes gelten nicht dieselben Voraussetzungen wie bei anderen Bootstypen. Obwohl viele Segelboote Motoren mit mehr als 6 PS haben, ist für deren Steuerung nicht immer ein Bootsführerschein erforderlich.

 

Damit gelten diese Boote als Segelboote und nicht als Motorboote. Das heißt, ihr Hauptantrieb muss aus Segeln bestehen, und das Boot darf nur durch Windkraft angetrieben werden. In diesem Fall dient der Motor als Hilfsmittel bei Windstille und wird vorwiegend für Manöver im Hafen genutzt.

 

Ein Seeschiff gilt als Segelboot, wenn es folgende Maße aufweist:

As ≥ 0,07 (mLDC)2/3

As: Segelfläche aller Segel (m2).

mLDC°: Masse des Schiffes in beladenem Zustand (kg).

 

In Frankreich ist laut Seeschifffahrtsordnung für das Führen eines Segelboots weder auf Küsten- noch auf Hochseeschifffahrt ein Bootsführerschein erforderlich.

 

Bitte beachten Sie, dass das Segelboot mit einem UKW-Funkgerät ausgestattet sein muss, um außerhalb der 6 Seemeilen zu navigieren, die seit 2017 die Grenze zwischen Küsten- und Halbhochseeschifffahrt bilden. Außerdem muss der Skipper Inhaber eines CRR (Certificat Restreint de Radiotéléphonie, eingeschränktes Funkzeugnis) sein.

Das SRC (Short Rang Certificate, beschränkt gültiges Funkbetriebszeugnis) ist auf Binnengewässern gültig, sofern das Boot (Motor- oder Segelboot) mit einem UKW-Funkgerät ausgestattet ist – nicht jedoch umgekehrt.

 

Für Segler ohne Bootsführerschein bedeutet das Segeln auf einem Segelboot das ultimative Erlebnis.

 

Beispiel für ein Segelboot mit Motor:

Das Segelboot ABSOLUTE SPA „52 Navetta“ verfügt über einen 75 PS starken IB Volvo D2-75 Motor.

Da die Segelfläche dieses Bootes mehr als 39,18 m² beträgt, wird es als Segelboot klassifiziert und darf ohne Bootsführerschein geführt werden.

 

Die Freizeitschifffahrt steht Ihnen offen – denken Sie dabei stets daran: Sicherheit hat oberste Priorität!

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